In Barfußschuhen laufen lernen – So geht es richtig

Barfuß Laufen ist ein Trend, der immer mehr Anhänger gewinnt. Selbst Stiftung Warentest empfiehlt das barfuß Laufen. Denn nur jedem fünften Deutschen passen seine Schuhe wirklich. Klassische Schuhe engen die Zehen ein und verformen sie. Barfußschuhe bieten eine gesunde Alternative und ermöglichen es, ein natürliches Laufgefühl zu entwickeln. Das Gehen mit Minimalschuhen bietet Vorteile für Körper und Geist.

Des Weiteren trägt es zu einer besseren Gesundheit und Fitness bei. Allerdings muss man es üben! Der folgende Blogpost zeigt, wie in Barfußschuhen richtig zu laufen ist, welche Vor- und Nachteile es bietet und wie man am einfachsten beginnt.

Barfußschuhe – richtig laufen lernen

Beispiel eines Joggers mit Barfußschuhen an
Das richtige Laufen mit Barfußschuhen muss trainiert werden

Beim Laufen bewegt sich der menschliche Körper ganz ursprünglich. Sportmediziner und Orthopäden empfehlen das barfuß Laufen bereits seit Jahren. Viele Erkrankungen lassen sich mit einem Blick auf die Füße erklären: Hallux Valgus, Spreizfuß, Knickfuß, Senkfuß, aber auch Schmerzen im Rücken, der Nacken. So hilft der natürliche Gang zum Beispiel bei Hallux valgus, einer Fehlstellung des großen Zehs.

Wenn man läuft oder geht, muss der große Zeh Stabilität und Kontrolle beim Abstoßen und Abrollen des Fußes bieten. Dies stärkt die Muskeln und Bänder im Fuß, was die Fehlstellung verbessern und vorbeugen kann. Man sollte vorsichtig anfangen und klären, ob man gesund ist, bevor man barfuß läuft. Barfußgehen ist für einen Fuß wie eine Massage. In Schuhen gehen wir im Fersengang. Dabei berührt der Fuß beim Gehen zuerst mit der Ferse den Boden. Barfuß setzt man zuerst den Vorderfuß oder Mittelfuß auf den Boden auf.

Dies entspricht dem angeborenen Ballengang, den viele Menschen, die durch das Gehen in klassischen Schuhen wieder verlernen. Dieser Laufstil fordert die Fußmuskulatur sowie die Sehnen und Bänder. Die Gelenke, insbesondere die Knie, werden dabei geschont. Fußfehlstellungen wie Senk- oder Spreizfuß werden durch die gestärkte Fußmuskulatur vorgebeugt. Barfußgehen wirkt sich auch positiv auf den Oberkörper aus.

>> Barfußschuhe bei Senk-Spreizfuß?

Daher bieten auch Beine und Hüfte mehr Stabilität und Kontrolle. Dies führt zu einer Stärkung der Muskeln in diesen Bereichen. Da der Körper sich auf die natürliche Bewegung einstellt, erreicht man eine verbesserte Körperhaltung und eine bessere Körperkoordination. Mit jedem achtsamen Schritt verändert sich die Wahrnehmung. Verletzungen treten durch das aufmerksame und vorsichtige Gehen nur selten auf.

Es hilft, Beschwerden im Bereich der Füße, der Hüfte und des Bewegungsapparates zu reduzieren. Bis sich die positiven Effekte des Barfußgehens einstellen, dauert es etwas. Jemand, der nur im Fersengang läuft, benötigt Übung und Geduld.

Barfußschuhe bei Arthrose: Kann das helfen?

Richtige Barfußschuhe

Obwohl Studien den Vorteil von barfuß gehen oder laufen belegen, sollte man es nicht übereilen. Normalerweise tragen Menschen Sohlen mit Dämpfung. Schlagartig ganz auf Schuhe zu verzichten, birgt deshalb ein großes Verletzungsrisiko. Barfußschuhe oder Minimalschuhe helfen bei der Umstellung im Alltag, indem sie das barfuß Gehen angenehmer gestalten.

Da Barfußschuhe nur eine dünne Sohle haben, arbeiten die Sehnen und Muskeln am Fuß stärker. Vor allem die Zehen spielen beim Auftreten und Abrollen aller Schritte nun eine größere Rolle. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Schuhen, die diesen natürlichen Bewegungsablauf unterstützen und gleichzeitig den Fuß optimal schützen. Ein guter Barfußschuh liegt eng an und bietet ausreichend Bewegungsfreiheit.

>> Eine Übersicht über eine vielzahl an Barfußschuh-Marken findet ihr hier

6 Tipps, wie man in Barfußschuhen richtig laufen lernt

Beispiel einer Joggerin im Wald
Das Gehen und Laufen in Barfußschuhen sollte man langsam angehen, um den Körper Zeit der Eingewöhnung zu geben

Damit der Einstieg in Barfußschuhen problemlos gelingt, sind hier ein paar hilfreiche Tipps.

Tipp 1: Langsam beginnen

Wer von konventionellen Schuhen zu Barfußschuhen umsteigt, sollte langsam beginnen und sich an die neue Art des Laufens gewöhnen. Anfangs hilft es, kürzere Strecken zu laufen und die Distanz leicht zu erhöhen. Wenige hundert Meter am Tag sind genug für den Anfang. Es ist wichtig, auf seinen gesamten Körper zu hören und wenn nötig Pausen einzulegen. Die Füße und die Muskulatur gewöhnen sich erst an die neuen Bewegungsabläufe.

Tipp 2: Bewusst laufen, mit dem natürlichen Gang

Die angeborene Gangart des Menschen ist der Ballengang. Durch klassisches Schuhwerk und gedämpfte Sohlen verlernen fast alle Menschen den Ballengang wieder und gehen barfuß im Fersengang. Es gilt, den Fersengang zu vermeiden! Beim Ballengang setzt man zuerst den Vorfuß auf und lässt dann die Ferse folgen. Dies schont die Knie und verhindert Verletzungen.

Tipp 3: Regelmäßig trainieren

Wie bei jeder neuen Fähigkeit braucht es auch beim Barfußschuhen Zeit und Übung. Mit der Zeit verfeinert sich die Lauftechnik und es entwickelt sich ein angenehmes Laufgefühl. Ein routiniertes Fußtraining mit verschiedenen praktischen Übungen hilft am Ball zu bleiben. Inzwischen gibt es eine Reihe von Barfußpfaden, die die Übungen abwechslungsreich gestalten. Das regelmäßige Üben verbessert den Ballengang und gewöhnt den Körper an die neue Art des Laufens.

Tipp 4: Verschiedene Untergründe ausprobieren

Macht man sich mit Böden jeglicher Beschaffenheit vertraut, verbessern sich die Fähigkeiten und verletzt sich seltener. In Barfußschuhen auf Untergründen wie Sand, Gras oder Asphalt fördert die Koordination. Die Füße spüren den Untergrund und lernen, sich anzupassen. Die Zehen können sich dabei frei bewegen. Hier gilt es langsam zu beginnen und sich Schritt für Schritt zu steigern. Ein paar herkömmliche bequeme Schuhe im Handgepäck sollten als Back-up immer dabei sein.

Tipp 5: Verletzungen vermeiden

Gehen in Barfußschuhen bietet gesundheitliche Vorteile. Trotzdem muss man auf die Zeichen des Körpers achten und auf Schmerzen oder Unbehagen reagieren. Auch muss man auf unebene oder scharfe Oberflächen achten, um sich nicht zu verletzen. Schmerzen darf man nie ignorieren! Sie sind Warnsignale des Körpers und haben immer Vorrang. Dehnübungen vor dem Training helfen, eine Überlastung der Muskeln vorzubeugen.

Mit Einlegesohlen oder dickeren Sohlen läuft es sich am Anfang leichter, bis sich die Gangart angepasst hat. Mit den richtigen Schuhen, einem leichten Einstieg, bewusstem Laufen und regelmäßigem Training lernt man sicher und gesund Barfußlaufen.

Tipp 6: Beim Laufen Spaß haben und dabeibleiben

Die Umstellung der Gangart ist zu Beginn schwierig. Es lohnt sich jedoch, dranzubleiben und sich auf die positiven Veränderungen im Körper sowie das bessere Körperbewusstsein zu konzentrieren. Sich in Barfußschuhen zu bewegen, ist eine großartige Möglichkeit, die Gesundheit zu verbessern. Auch wenn es schwierig wird, sollte man weitermachen. Durch bewusstes und regelmäßiges Training lernt man sicher und erfolgreich in Barfußschuhen laufen.

Vor- und Nachteile des Barfußlaufens

Vorteile

  • Verbesserte Körperhaltung: fördert eine aufrechte und natürliche Haltung. Bei jedem Schritt setzt man den ganzen Körper ein und nicht nur die Füße.
  • Stärkere Muskeln: kräftigt die Fuß-, Bein- und Rumpfmuskulatur. Bei jedem Schritt und Bewegung beansprucht man durch die dünne Sohle mehr Muskeln als beim Gehen mit klassischen Schuhen.
  • Geringe Verletzungsgefahr: Da man den Boden spürt und schneller auf Unebenheiten vom Untergrund reagieren kann, birgt es nur ein geringes Verletzungsrisiko eurer Füße.
  • Verbesserte Durchblutung: Durch das Barfußlaufen werden die Füße und Beine besser durchblutet, was zu einer verbesserten Gesundheit führt. Zudem fördert die neue Lauftechnik die Gelenke.
  • Steigerung der Konzentration: Barfußlaufen steigert die Konzentration. Durch das achtsame Gehen konzentriert man sich auf den Augenblick.

Nachteile

  • Eingewöhnungszeit: Es dauert einige Zeit, bis man sich an das Laufen gewöhnt und es richtig ausführt hat. Gerade wer im Beruf den ganzen Tag Barfußschuhe tragen will, muss sich um etwas Geduld üben und den Füßen und Beinen die Zeit geben sich an die neuen Barfuß-Arbeitsschuhe zu gewöhnen.
  • Anforderungen an die Füße: In Barfußschuhen zu laufen strapaziert die Füße gerade zu Beginn stark. Infolgedessen kommt es zu Muskelkater oder anderen Beschwerden.

 

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass sich das Gehen und Laufen in Barfußschuhen auf die Gesundheit und Fitness auswirkt. Es bietet Vorteile wie verbesserte Koordination und Konzentration, aber auch Herausforderungen wie das Risiko von Verletzungen auf unebenem Gelände. Genauso wichtig ist es, auf die Technik zu achten, um die Vorteile des Barfußlaufens zu nutzen. Vor dem Beginn des Barfußlaufens sollte man sichergehen, dass man gesund ist. Mit Geduld und Übung wird man die Vorteile des Barfußlaufens genießen und seine Haltung und Gesundheit verbessern.

>> Warum man Barfußschuhe tragen sollte? Klären wir hier im Detail.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*